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Geschichte des Luttertals

Ein Hügelgrab an der Marienfelder Straße und andere prähistorische Funde weisen auf eine frühe Besiedlung des Oberen Luttertals hin. Während dies und auch die spätere Besiedlung kaum Auswirkungen auf das Tal hatte, gab es seit dem 19. Jahrhundert erhebliche Eingriffe. Diese brachten für die hier lebenden Menschen und die Umwelt viele Veränderungen mit sich.

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Geschichte der Lutterquelle

Bis zum 15. Jahrhundert floß die Lutter nur nach Nordwesten in die Ems (Ems-Lutter). Doch die wachsende Stadt Bielefeld brauchte Wasser. Die vorhandenen kleinen Bäche und Brunnen reichten für den zunehmenden Bedarf nicht mehr aus. Deshalb unterstützte der Landesherr der Grafschaft Ravensberg die Teilung der Quelle und das teilweise Ableiten der Lutter nach Bielefeld. Die Bielefelder Lutter mündet über Aa und Werre in die Weser (Weser-Lutter).

Urkunde

Urkunde vom 12. Juni 1452: Der Landesherr, Herzog Gerhard VII von Jülich-Berg genehmigt die Ableitung der Lutter („geheyschen de Luytter“) nach Bielefeld.

Die Ableitung der Lutter trug maßgeblich dazu bei, dass sich Bielefeld seit dem 17. Jahrhundert zu einem Zentrum des Leinengewerbes im östlichen Westfalen entwickelte. Im Zuge dieser Entwicklung entstand auch die Friedrich-Wilhelms-Bleiche im Luttertal am Lauf der Ems-Lutter.

Die einzige heute noch sichtbare Lutterquelle nördlich der Osnabrücker Straße (nahe Bahnhof Brackwede) eine von mehreren Quellen, die zur Ems nach Süden fließen. Ursprünglich trat sie im sumpfigen Grünland des Bielefelder Passes aus. Durch zahlreichen Einfassungen und Veränderungen des Umfelds sprudelt das Wasser am Böschungsfuß des Ostwestfalendamms aus der Erde. Die anderen Lutterquellen sind heute unter Bahngleisen verborgen.

1452

Teilung der Lutterquelle, heute verborgen unter Bahngleisen. Abzweig nach Norden zur Wasserversorgung der Stadt Bielefeld. Die letzte offene Lutterquelle befindet sich seit dem Bau des OWD 1986 am Mühlenteich nördlich der Osnabrücker Straße.

ab 16. Jhd.

Errichtung von mehreren Stauwehren für die gewerbliche Nutzung der Wasserkraft. Auf dem kurzen Stück bis Ummeln wurden zahlreiche Mühlen für Öl, Papier und Getreide sowie der Kupferhammer betrieben.

Bis heute

Erhalten geblieben sind Niemöllers Mühle (Am Niemöllershof, nahe der Brockhagener Straße) sowie Mühlenteich und Stauwehr der Luttermöllerschen Mühle an der Osnabrücker Straße.

1846

Gründung der Bleiche durch Bielefelder Textilkaufleute zur chemisch-maschinellen Schnellbleiche im industriellen Maßstab anstelle der bisher üblichen Rasenbleiche.

1847

Kampf um die Inbetriebnahme: Nachbarschaftliche Einsprüche gegen die geplante Entnahme von Lutterwasser und Einleitung von Abwässern (geschätzter Jahresverbrauch: 5,2 to. Chlor, 18 to. Soda, 23 to. Seife und 18 to. Schwefelsäure).

1849

Einigung, ein Viertel des Lutterwassers "rein und unverbraucht" zu belassen sowie Verzicht auf Maßnahmen, die zu einer Versalzung der Lutter geführt hätten.

1864

Umwandlung in Friedrich-Wilhelms-Bleiche KG in Erinnerung an den Gnadenfonds des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II. (1744 – 1797) zur Förderung der Leinenwirtschaft.

1925/26

Errichtung des Brackweder Freibades im Zuge von Notstandsarbeiten gegen die damals herrschende Massenarbeitslosigkeit.

1930

Angliederung einer Baumwollabteilung.

1945

Aufbau einer Abteilung Gummi und Kunststoffe zur Fertigung von Cabrio-Verdecken.

1971

Sukzessive Aufgabe der Produktion und zeitweiliger Leerstand. Nutzung der ehemaligen Gummi- und Kunststoffproduktion als Baumarkt und Ansiedlung anderer Betriebe.

ab 1986

Ansiedlung zahlreicher Kleinbetriebe aus der Motorradszene.

2007 – 2009

Abriss des alten Brackweder Freibades sowie Renaturierung und Umwandlung zum Naturbad Brackwede.

Heute

Mischnutzung durch diverse Dienstleistungsunternehmen.